Das Handlungsfeld Wissen & Lernen

Smart Cities-Modellprojekt EIFELKREIS VERBINDET

Ausgangslage

Die Regionalkonferenzen im Zuge des Kreisentwicklungskonzepts (KEK) haben deutlich gemacht, dass im Eifelkreis Bitburg-Prüm großer Handlungsdruck im Bereich Bildung besteht. In der Online-Umfrage mit mehr als 150 Teilnehmenden, die im Rahmen der partizipativen Entwicklung der Smart-Region-Strategie umgesetzt wurde, wurde der Bereich Bildung bzw. Wissen
und Lernen als das mit Abstand wichtigste Handlungsfeld für eine digitale Weiterentwicklung bezeichnet.

 

Aufgrund der Weitläufigkeit und dünnen Besiedlung im Eifelkreis kann die Erreichbarkeit von weiterführenden und berufsbildenden Schulen eine Herausforderung darstellen. Deswegen kommt den digitalen Wissens- und Lernformen eine große Bedeutung zu. Diese können den Zugang zu Bildungsangeboten und -möglichkeiten erleichtern. Im Rahmen des Digital-Pakt Schule stattete der Eifelkreis seit dem Jahr 2019 die 12 Schulen in seiner Trägerschaft mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik aus. Die Umsetzung des Digital-Pakt Schule schreitet im Eifelkreis voran. Im Juni 2023 waren bereits 70 Prozent der vorgesehenen Aktivitäten im Rahmen des Digital-Pakt Schule umgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Ausstattung aller Klassenräume mit WLAN und interaktiven Displays (Smartboards), die Versorgung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte mit iPads, die Anbindung aller Schulen an das Gigabitnetz und der Aufbau einer Einheit für Schul-IT-Betreuung mit vier Vollzeitstellen.

 

Zum Schuljahr 2022-2023 haben die kreiseigenen Schulen in Zusammenarbeit mit dem Eifelkreis zahlreiche Lehrmittel in digitaler Form aufgenommen, somit stehen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften mittlerweile einige Schulbücher digital auf dem iPad zur Verfügung. Hervorzuheben ist im Eifelkreis das Berufsbildungszentrum Bitburg-Prüm (Bebiz) mit zwei Standorten und moderner technischer und digitaler Ausstattung.

 

Durch die Breitbandinitiative profitierten die Schulen vom Ausbau der notwendigen digitalen Infrastruktur bzw. höheren Internetgeschwindigkeiten. Zudem wurden wie bereits erwähnt WLAN-Hotspots an vielen Schulen eingerichtet. WLAN-Hotspots werden jedoch nicht nur in Bildungseinrichtungen benötigt. Öffentlich zugängliche WLAN-Hotspots – die den Zugang zu digitalen Anwendungen im öffentlichen Raum erleichtern sind vor allem in der Stadt Bitburg und der Verbandsgemeinde Prüm zu finden.

 

Der Anteil an Berufen, die Digitalisierung umsetzen oder anwenden ist im Eifelkreis im deutschlandweiten Vergleich unterdurchschnittlich. Für eine breitere Digitalkompetenz in den Branchen bietet das umfangreiche außerberufliche (Weiter-) Bildungsangebot im Eifelkreis große Mehrwerte. Dieses wird allerdings nicht zentral erfasst und könnte übersichtlicher gestaltet werden.2 Auch ist das Angebot im Bereich der digitalen (Weiter-)Bildung derzeit noch sehr begrenzt. Unter den sektorübergreifenden Bildungsträgern gibt es zwar vereinzelte digitale Lernangebote, aber digitale Fähigkeiten bzw. die Digitalisierung als Themenkomplex werden kaum als Lerninhalte vermittelt.3 Teils werden diese beispielsweise als EDV-Fortbildungen formuliert. Antworten aus der Online-Umfrage deuten darauf hin, dass das Interesse an digitalen Angeboten indes groß ist: Knapp 60 Prozent der Befragten lernen regelmäßig bzw. sporadisch praktische Dinge für den Alltag in Online-Tutorials. Insgesamt weniger Aktivitäten finden sich im Eifelkreis zudem im Bereich Forschung. Es ist keine Hochschule als Wissensgeberin und Treiberin von sozialen, technologischen und produktorientierten Innovationen im Eifelkreis verortet. Dabei ist Forschung das Schwungrad von (digitalen) Innovationen und Entwicklungen in allen Bereichen, ob Gesundheit und Medizin, Verwaltung, Wirtschaft, Politik oder Soziales und Gesellschaft. Trotz fehlender Einrichtungen im Eifelkreis kann dieser von der räumlichen Nähe zu zahlreichen Universitäts- und Hochschulstandorten (zum Beispiel Universität und Hochschule Trier, Umweltcampus Birkenfeld, RWTH und Fachhochschule Aachen, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern, Universität Luxemburg) profitieren. Das Handlungsfeld Wissen und Lernen ist vor diesem Hintergrund ein wesentlicher und integrativer Bestandteil der Smart-Region-Strategie.

 

Blick in die Zukunft: Wissen und Lernen im Eifelkreis von morgen

Bildung ist ein essenzieller Baustein eines smarten und digitalen Eifelkreises im Jahr 2030. Der Eifelkreis hat enorme Anstrengungen unternommen und sich auf den Weg gemacht, eine smarte und digitale Wissensregion zu sein. Die regionalen Akteurinnen und Akteure, von Jugendlichen, jungen Erwachsenen bis hin zu Seniorinnen und Senioren sowie Unternehmen, sind auf die Anforderungen der neuen und stark digitalisierten Lebens- und Arbeitswelten vorbereitet bzw. werden durch passende Aus- und Weiterbildungen unterstützt.

 

Im Eifelkreis soll Bildung für alle ermöglicht werden. Technische Infrastrukturen und Hardware an Schulen, in Weiterbildungseinrichtungen und bei sonstigen Bildungsträgern sind dabei eine notwendige Voraussetzung, die von den jeweiligen Einrichtungen bereitgestellt werden. Einen mindestens genauso wichtigen Bestandteil stellt die Vermittlung von Wissen zu neuen Technologien (u. a. innovations-bezogene Anwendungen von Informations- und Kommunikationstechnologien) und die Anwendung bzw. Bereitstellung von digitalen Angeboten (E-Learning) für Aus- und Weiterbildungen im Sinne des lebenslangen Lernens dar. Durch niedrigschwellige Vermittlung von Digital- und Medienkompetenzen wird allen sozialen Gruppen eine verbesserte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

 

Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der lokalen Gemeinschaft entstehen neue Ideen und Technologien, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Region sowie die konkreten Bedarfe der Unternehmen zugeschnitten sind. Es werden anwendungsnahe Forschungs-infrastrukturen und Kreativorte geschaffen, die gemeinschaftliches, kooperatives und co kreatives, aber vor allem auch experimentelles Arbeiten mit digitalen Technologien und Komponenten ermöglichen. Dadurch werden die digitale Affinität und Reife der Bürgerinnen und Bürger wie auch der Unternehmen gefördert.

 

Im Handlungsfeld Wissen und Lernen werden folgende Themen behandelt: Außerschulische Bildung, Medienkompetenz, Weiterbildung und lebenslanges Lernen, Digitalisierung in Wissenschaft und Forschung, Innovation.

 

Ziele

  1. Nachhaltige Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger zur Stärkung digitaler Kompetenzen schaffen
  2. Kommunales Bildungsmonitoring und Bildungsmanagement erhöhen (Wissensaufbau und steuerung über digitale Datenerfassung)
  3. Zugang zu Bildungsangeboten und -möglichkeiten erleichtern (auch mehrsprachig)
  4. Digital unterstützte Integrationshilfe ermöglichen
  5. Digitales Lehren und Lernen sowie Medienkompetenz ausbauen
  6. Digitale (außerschulische) Weiterbildungsangebote sowie -orte (beispielsweise Kreativ-Labore) fördern
  7. Stärker vernetzte Zusammenarbeit der regionalen Akteure beim Thema Wissen und Lernen (beispielsweise über digitale Austauschformate) herstellen
  8. Wissenschafts- und Forschungsexpertise (beispielsweise über virtuelle Angebote) ausbauen

 

 

 

Maßnahmen und Maßnahmenbündel

Nachstehend weitere Informationen, Beiträge und der aktuelle Stand des jeweiligen Projekts

Das Projekt EIFELKREIS VERBINDET wird gefördert durch das BMWSB - Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und die KFW - Kreditanstalt für Wiederaufbau in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Arzfeld, der Verbandsgemeinde Südeifel, der Verbandsgemeinde Bitburger-Land, der Verbandsgemeinde Speicher, der Verbandsgemeinde Prüm und der Stadt Bitburg