Projekte im Handlungsfeld Mobilität

Smart Cities-Modellprojekt EIFELKREIS VERBINDET

Ausgangslage

Die dünne Besiedelung im Eifelkreis erfordert weite Wege und erschwert den wirtschaftlich tragfähigen Betrieb des öffentlichen Personenverkehrs. Aus dem Kreisentwicklungskonzept geht hervor, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Verkehrsaufkommen, wie in ländlichen Räumen üblich, besonders hoch ist.1 Von den im Rahmen einer Online-Umfrage 150 Befragten, bewerteten fast zwei Drittel das ÖPNV-Angebot im Eifelkreis, trotz bereits fahrender Bürgerbusse als insgesamt nicht hilfreich für den Alltag. Besonders betroffen sind davon Kinder und ältere Menschen, die noch nicht oder nicht mehr in der Lage sind, ein eigenes Fahrzeug zu steuern. Daher sind sie auf ein zuverlässiges öffentliches Verkehrssystem angewiesen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Digitalisierung eröffnet hier Möglichkeiten, alternative Angebote zu schaffen oder die bestehenden Optionen attraktiver und flexibler zu gestalten. Die Online-Befragung machte allerdings deutlich, dass man diesbezüglich noch am Anfang steht. So wird Online-Ticketing für den ÖPNV bislang nur wenig genutzt und neue Mobilitätskonzepte wie zum Beispiel Carsharing werden (auch aufgrund fehlender Angebote) fast noch gar nicht genutzt.

 

Im Eifelkreis wurde das ÖPNV-Angebot aber dennoch bereits deutlich ausgeweitet. Digitale Technologien bieten daran anknüpfend vielfältige Verbesserungspotenziale und Hebel, um die Attraktivität und die Effizienz des ÖPNV weiter zu steigern.
So werden Haltestellen im Kreisgebiet sukzessive mit digitalen Anzeigen zur Fahrgastinformation ausgerüstet und Fahrpläne digitalisiert, um Informationen für die Nutzenden besser aufzubereiten. Daneben bieten digitale Lösungen auch Möglichkeiten, um ganz neue Mobilitätsangebote aufzusetzen, beispielsweise im Bereich Carsharing. Entsprechende Angebote sind im Eifelkreis Bitburg-Prüm derzeit nicht weit verbreitet. Ergänzend zu den Angeboten des ÖPNV wurden in den Kommunen des Eifelkreises in den vergangenen Jahren zahlreiche Initiativen und Projekte entwickelt und umgesetzt. Als eine alternative Form des Car-sharings können die eingerichteten Mitfahrbänke gesehen werden. Eine Mitfahrbank, die zudem bereits durch die Mitfahrbank-App „App durch die Eifel“ unterstützt wird, funktioniert im Sinne einer spontanen Mitfahrgelegenheit, die auch das Prinzip der Nachbarschaftshilfe bedient. Zudem befördern ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger andere Personen mit Bürgerbussen unter dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ zu gewünschten Zielen. Der Nutzen dieser Angebote ließe sich durch Integration in digitale Systeme ebenfalls steigern. Neben diesen „alternativen“ Mobilitätsangeboten lässt sich mit Hilfe der Digitalisierung auch die weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen unterstützen. Mit dem allgemeinen Trend hat auch im Eifelkreis der Anteil der Elektrofahrzeuge an der Pkw-Flotte deutlich zugenommen. Besonders die Bereitstellung attraktiver, digitaler Angebote in Bezug auf die Ladeinfrastruktur kann hier nützlich sein.

 

Neben den Chancen der Digitalisierung gilt es, auch mögliche Risiken zu berücksichtigen. So müssen zur Nutzung digitaler Mobilitätsangebote in erster Linie die nötigen Kenntnisse vorhanden sein. Vor allem ältere Menschen benötigen dabei unter Umständen Unterstützung und Anleitung. Auch ein flächendeckend zuverlässiges Mobilfunknetz ist ein Erfordernis bei der Nutzung digitaler Mobilitätsangebote.

 

Blick in die Zukunft: Mobilität im Eifelkreis von morgen

Im Jahr 2030 hat der Eifelkreis wesentliche Schritte auf dem Weg zu einer  nachhaltigen, also umwelt- und klima-freundlichen und für alle Bürgerinnen und Bürger verfügbaren und zugänglichen Mobilität gemacht. Trotz großer Distanzen und dünner Besiedlung wird die wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen im gesamten Eifelkreis mit einer integrierten und digital abgestimmten Mobilität gewährleistet.

 

Mit modularen Angeboten aus klassischem Automobilverkehr, Fahrgemeinschaften, ÖPNV, teil-autonomen Fahrdiensten, E-Bikes, E Lastenrädern und entsprechenden Radwegenetzen für den Alltagsverkehr, ist ein effizientes und bedürfnisorientiertes Verkehrsmittelangebot gegeben. Neue Mobilitätskonzepte und ergänzende digitale Komponenten wie zum Beispiel E Payment werten alternative Verkehrsmittel und das intermodale Mobilitätssystem insgesamt auf, sodass Verkehr auf gemeinsam genutzte und umweltfreundlichere Fahrzeuge verlagert wurde. Die Erfassung und Verarbeitung von Daten in Echtzeit macht intermodale Mobilität durch verbesserte Routenplanung und vereinfachten Zugang zu Verkehrsmitteln bequemer, erleichtert die Einführung neuer Mobilitätsangebote wie On-Demand-Busse und erlaubt die Überwachung der Infrastruktur für Planung und Instandhaltung. Erfasste Daten sind für die Allgemeinheit über offene Datenplattformen zugänglich, nachvollziehbar und nutzbar. Gleichzeitig ermöglicht das dichte Netz der Ladeinfrastruktur umweltfreundliche Fortbewegung auch mit dem eigenen E-Auto oder E-Fahrrad.

 

Im Handlungsfeld Mobilität werden die folgenden Themenfelder behandelt: Elektromobilität, Motorisierter Individualverkehr, Autonomes Fahren, Öffentlicher Personennahverkehr, Radverkehr, Fußgängerinnen und Fußgänger, Neue Mobilitätslösungen und -angebote, intermodale und integrierte Mobilität sowie Verkehrsinfrastruktur.

 

Ziele

  1. Neue Mobilitätskonzepte und ergänzende digitale Komponenten machen intermodale Mobilität und neue Angebote attraktiver
  2. Digitale Medien schaffen Sichtbarkeit für das neue ÖPNV-Angebot
  3. Verkehrssicherheit und -effizienz soll durch intelligente Verkehrssteuerung gesteigert werden
  4. Verkehrsplanung durch Erfassung von Verkehrs- und Infrastrukturdaten
  5. Niederschwelliger Zugang zu alternativen Mobilitätsan-geboten weg vom eigenen PKW

 

Maßnahmen und Maßnahmenbündel

Nachstehend weitere Informationen, Beiträge und der aktuelle Stand des jeweiligen Projekts

Das Projekt EIFELKREIS VERBINDET wird gefördert durch das BMWSB - Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und die KFW - Kreditanstalt für Wiederaufbau in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Arzfeld, der Verbandsgemeinde Südeifel, der Verbandsgemeinde Bitburger-Land, der Verbandsgemeinde Speicher, der Verbandsgemeinde Prüm und der Stadt Bitburg