Projekte im Handlungsfeld Verwaltung & Sicherheit

Smart Cities-Modellprojekt EIFELKREIS VERBINDET

Ausgangslage

In diesem Handlungsfeld geht es um die Unterstützung der Verwaltung bei der Koordinierung von digitalisierungsbezogenen Tätigkeiten und Prozessen sowie sicherheitsrelevanten Fragen im Rahmen des Modellprojekts Smart Cities.
Laufende Aufgaben wie die Umsetzung des Onlinezugangsgesetz (OZG) sind nicht Bestandteil des vorliegenden Handlungsfeldes. Im Sinne der Smart-Region-Strategie wird zudem empfohlen, eine für die Verwaltung spezifische Digitalisierungsstrategie zu formulieren, die sich an dem vorliegenden Gesamtkonzept orientiert. Dennoch gilt auch für dieses strategische Anliegen: in Zeiten des digitalen Wandels muss auch die Verwaltung auf veränderte Bedarfe und Gegebenheiten reagieren.
Die vollständige Online-Erledigung vieler Amtsanliegen ist heute meist noch nicht möglich und ein persönliches Erscheinen auf dem Amt damit unumgänglich. Das liegt nicht zuletzt an rechtlichen Hürden und Unklarheiten bei den Themen Datenschutz und Datensicherheit.

 

Die Kommunen – und somit die Verwaltungen – sind darüber hinaus für die Sicherheit physischer Räume und Infrastrukturen zuständig. Die Flutkatastrophe im Jahr 2021, die auch den Eifelkreis massiv getroffen hat, hat diese Notwendigkeit vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheiten, insbesondere im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels, schmerzvoll verdeutlicht. Intelligente Technologien, wie die digitalen Hochwassermelder, die sich im Rahmen der MPSC-Förderung bereits in der Umsetzung befinden, können dabei große Dienste leisten. Im Bereich des Brand-und Katastrophenschutzes wurde im Eifelkreis zudem das Projekt MoPräSys umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine einfache, aber dennoch innovative technologische Lösung zur visuellen Darstellung von Einsatzlagen.

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass die Themenbereiche Verwaltung und Sicherheit eng miteinander verwoben sind.

 

In der begleitenden Online-Befragung gab nur etwa ein Zehntel der befragten Verwaltungsangestellten an, dass die nötige Software für den digitalen Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern im Eifelkreis bereitstehe. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass ihre Verwaltung nicht oder eher nicht in der Lage sei, die geplanten digitalen Vorhaben umzusetzen. Dabei kann die Digitalisierung der Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern viele Vorteile erbringen. Durch kürzere Bearbeitungszeiten, bessere Verfügbarkeit von Dienstleistungen und neue Möglichkeiten der Kommunikation, profitieren sie von einer schnelleren, bürgernäheren und beteiligungsfreundlicheren Verwaltung. Mit dem OZG ist die Bereitstellung digitaler Verwaltungsdienstleistungen ohnehin verpflichtend. Es sollten Ansätze gefunden werden, die über bereits bestehende Online-Bürgerbeteiligungen hinausgehen (Online-Befragung), so zum Beispiel die Präsenz der Kreisverwaltung auf Social Media zur Stärkung des Kontakts zu jungen Menschen.

 

Für Verwaltungsangestellte ergeben sich neben den Chancen, vor allem hinsichtlich flexibler Arbeitsgestaltung und besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, auch Herausforderungen: Tätigkeiten werden zunehmend technikabhängiger und es ergeben sich Veränderungen bei Qualifikationsanforderungen und im Arbeitsalltag. Durch die schrittweise Automatisierung von Aufgabenfeldern sind Berufe mit hohem Routineanteil gefährdet (Substitution durch Technologien, zum Beispiel sachbearbeitender Tätigkeiten). Weitere Risiken betreffen die Sicherheit von Daten im digitalen Raum und die Anfälligkeit digitaler Systeme für IT-Systemfehler oder Sabotage von Infrastrukturen wie zum Beispiel Strom- und Bahntrassen oder Kommunikationsnetze durch Cyber-Angriffe. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum die Themen Verwaltung und Sicherheit in einem Handlungsfeld zusammengedacht werden.

 

 

Blick in die Zukunft: Verwaltung und Sicherheit im Eifelkreis von morgen

Die Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm hat sich in 2030 zu einem Dienstleister für die Bedürfnisse der Region entwickelt. Sie koordiniert die vielfältigen Themen integrativ, um beispielsweise Klimaschutz, Mobilität, Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe und Sicherheit zusammen zu denken. Die Kreisverwaltung versteht sich als kooperative Zukunftsgestalterin. Dafür koordiniert sie eine aktive, themenfokussierte und partizipative Zusammenarbeit mit Verbandsgemeinden, Zivilgesellschaft und Unternehmen sowie weiteren Akteuren des öffentlichen Lebens.

 

Verwaltungsmitarbeitende testen dazu neue Formen der kooperativ ausgerichteten Zusammenarbeit, indem sie KI-gestützte Kommunikationsplattformen und Avatare nutzen sowie in verwaltungsübergreifenden Netzwerken, agilen Teams oder Matrixorganisationen agieren. So ermöglichen sie für sich eine Anschlussfähigkeit nach außen und begleiten sämtliche Akteurinnen und Akteure bei der nachhaltigen und digitalen Transformation im Eifelkreis, hin zu einer ländlichen Region mit Vorbildcharakter.

 

Die Verwaltung treibt die Digitalisierung der kreisweiten Infrastruktur voran. Potenziale aus Datenerhebung und -verarbeitung für die Kreisentwicklung, die digitale Krisenprävention und die Sicherheit der kritischen Infrastrukturen werden angehoben. Erfasste Daten werden im Sinne von Open Data in öffentlich zugänglichen Datenbanken (Open Access Datenbanken) bereitgestellt, sodass Transparenz sichergestellt und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger im Umgang mit den Daten gestärkt wird. Die Datenströme werden zentral, aber in enger Abstimmung mit den Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg, von der Kreisverwaltung gesteuert, die auch die digitale Souveränität und die Sicherheit der Daten gewährleistet.

 

Im Handlungsfeld Verwaltung & Sicherheit werden die folgenden Themenfelder behandelt:

Interkommunale Zusammenarbeit, Verwaltungsinterne Kommunikation, Digitale Anwendungen/Kommunikationsplattformen, Partizipation/Bürgerbeteiligung, Aktive und innovative Aufgabenwahrnehmung, Open- und E-Government, Krisenprävention, Katastrophenschutz sowie Cyber Security.

 

Ziele

  1. Digitale Schnittstellen und Open Data-Plattformen zwischen Verwaltungen und Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Verbänden und sonstigen Akteuren und Institutionen entwickeln
  2. Digitale und virtuelle Partizipationsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger schaffen
  3. Digitale Krisen- und Katastrophenprävention etablieren (Monitoring, Information, Sensibilisierung)
  4. Befähigung der Verwaltung zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit sicherstellen

 

Maßnahmen und Maßnahmenbündel

Nachstehend weitere Informationen, Beiträge und der aktuelle Stand des jeweiligen Projekts

Das Projekt EIFELKREIS VERBINDET wird gefördert durch das BMWSB - Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und die KFW - Kreditanstalt für Wiederaufbau in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Arzfeld, der Verbandsgemeinde Südeifel, der Verbandsgemeinde Bitburger-Land, der Verbandsgemeinde Speicher, der Verbandsgemeinde Prüm und der Stadt Bitburg