01 Feb Smartes Gewässermonitoring im Eifelkreis: Digitale Hochwassermelder als Teil des Modellprojekts Smart Cities
Die verheerenden Starkregenereignisse im Eifelkreis Bitburg-Prüm der zurückliegenden Jahre sind nachhaltig im kollektiven Gedächtnis eingebrannt. Parallel zu den Bewältigungsarbeiten sind in vielfältigen Bereichen Maßnahmen angelaufen, um künftig frühzeitig auf solche Ereignisse reagieren zu können. Das Modellprojekt Smart City möchte mit der Installation eines digitalen Gewässermonitoring-Systems einen ganz entscheidenden Beitrag zum Hochwasserschutzkonzept im Eifelkreis leisten. In seiner Sitzung am 30.01.2023 hat der Kreistag der Umsetzung des Projekts mehrheitlich zugestimmt.
Insbesondere entlang der Gewässer 2. Ordnung, zu denen u.a. die Flüsse Prüm, Nims, Kyll und Enz zählen, sollen autarke, batteriebetriebene Pegelsensoren (radar- oder ultraschall-basiert) mehrheitlich an bestehenden Brücken installiert werden. Diese liefern nahezu in Echtzeit Daten, die unter anderem von Hochwasser bedrohten Ortsgemeinden eine Vorwarnzeit von zwei Stunden geben können. Dies jedoch nur in einem ersten Step; das Konzept soll sukzessive ausgebaut werden. Schlussendlich soll eine KI (Künstliche Intelligenz) gestützte Auswertung nochmals frühere und präzisere Hochwasserwarnungen ermöglichen. Die Einrichtung des Monitoring-Systems konzentriert sich auf die Gewässer 2. Ordnung, da die dort ansässigen Ortsgemeinden vor allem in den Jahren 2018 und 2021 besonderes stark von Hochwasser- und Flutschäden betroffen waren.
Ziel beziehungsweise die Vision ist es, eine Datenplattform zu installieren, auf der die Sensordaten einfließen und KI-gestützt ausgewertet werden. Die Daten sollen dann sowohl dem Katastrophenschutz des Eifelkreises, dem Hochwasserschutz des Landes als auch der „Administration de la gestion de l’eau Division de l’hydrologie – Service hydrométrie“ im benachbarten Luxemburg zur Verfügung gestellt werden. Soweit möglich sollen die Pegel auch in die bereits bestehende App „Meine Pegel“ des länderübergreifenden Hochwasserportals eingebunden werden. Im Umkehrschluss sollen dort erhobene Daten in die Datenplattform des Eifelkreises zurückfließen.
Wie geht es weiter? Die Planungen und Vorbereitungen sind bereits fortgeschritten. Als wichtiger Baustein wurde eine Messstellenkarte mit den vorgesehenen Standorten erstellt. Das Projektbüro bereitet aktuell die Ausschreibung vor, damit die ersten Sensoren in den nächsten Monaten angebracht werden können.
Für das bei der Kreisverwaltung angesiedelte Projektbüro EIFELKREIS VERBINDET ist das Vorhaben von besonderer Wichtigkeit. Entsprechend groß war die Freude, als kürzlich die Bewilligung der Fördermittel vonseiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zugesagt wurde.
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