Rückblick und Auswertung der Zukunftswerkstätten

Am 27. und 28. Oktober lud das Modellprojekt EIFELKREIS VERBINDET, an zwei separaten Terminen, Gewerbetreibende, Bürger, Institutionen, Verbände und Vereine ein, gemeinsam die Frage zu erörtern: Wie soll unser Eifelkreis in 15 Jahren dank eines sinnvollen Digitalisierungskonzepts aussehen? – Ein spannendes Thema, das in zwei Workshops produktiv erarbeitet wurde.

Helmut Berscheid, zuständiger Amtsleiter, verwies direkt zu Beginn der Veranstaltungen auf die Relevanz der Beteiligungsformate: „Heute entsteht keine zukunftsweisende Strategie mehr im stillen Kämmerlein der Verwaltung.“ Auch Christian Schoon, Mitarbeiter des Wirtschaftsforschungs-Unternehmens Prognos, das vom Kreis mit der Betreuung der Strategiephase betraut wurde, betonte wie unerlässlich die Mitarbeit der Bevölkerung sei. Die Corona-Pandemie hatte das Beteiligungskonzept des Projekts in der Vergangenheit deutlich ausgebremst. Nicht zuletzt der Grund warum nun Ende des Jahres, die Bürgerschaft, Schlag auf Schlag zur intensiven Ideen-Arbeit geladen wird. Die nächsten Treffen sind bereits terminiert. Am 12. Und 13. Dezember lädt Landrat Kruppert alle Interessierten zum „Ideen-Campus“ ins Gemeindezentrum „FiF“ (Foyer) in Schönecken und im Haus Beda in Bitburg ein.

Wohin die Reise des Eifelkreises geht. Wo die Prioritäten liegen um das Gemeinwohl dauerhaft zu stärken, so dass die Region weiterhin ein attraktiver Lebens- und Arbeitsraum, mit hohem Wohlfühlcharakter bleibt, geht jeden etwas an. Wie groß das Interesse ist, zeigt sich schnell am intensiven Austausch und der produktiven Zusammenarbeit der Workshop-Teilnehmenden.

Worum ging es?

Nach einer kurzen Einführung in das Projekt, leitete Christian Schoon, der durch den Abend führte, auch schon den interaktiven Teil der Veranstaltung ein. Gefordert wurde, nicht nur die Stärken des Eifelkreises als Lebens-, sondern auch als Wirtschaftsraum herauszuarbeiten. Anschließend wurden Potenziale benannt und erste Überlegungen und Ideen zusammengetragen und entwickelt. Daneben wurden die vordefinierten Handlungsfelder Bildung, Forschung, Wirtschaft, Mobilität, Energie, Vorsorge, Verwaltung, Sicherheit, Kultur/Freizeit/Wohnen, erarbeitet und mit Leben versehen. Der aus diesem Austausch resultierende Input war beziehungsweise ist bemerkenswert und unterstreicht die Brisanz des gesamten Projekts.

Kurzfassung

Manuel Wahl, Vertriebsmitarbeiter bei Zahnen-Technik, bringt die Kernaussagen seiner Arbeitsgruppe in Bitburg folgendermaßen auf den Punkt: „Die Verbundenheit der Menschen mit der Eifel ist sehr groß und ein Vorteil. Sie identifizieren sich mit der Region. Viele bleiben hier, andere kommen gut ausgebildet wieder zurück.“ Eine Aufgabe des Projekts wird es sicherlich sein, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Denn wenn der Eifel eine zeitgemäße, gut funktionierende digitale Infrastruktur zur Verfügung steht, wird niemand die hohe Lebensqualität, vor allem gegenüber stark urbanisierten Regionen in Zweifel ziehen. Hier auf dem Land kennt man sich noch, es gibt bezahlbaren Wohnraum, ein fürsorgliches Miteinander, eine vielfältige Dorfkultur. Alles Dinge, die insgesamt ein kindgerechtes Aufwachsen ermöglichen. Es herrschen also geradezu ideale Bedingungen um sich als Familie anzusiedeln. Doch nicht nur die positive Lebensqualität zeichnet den Eifelkreis aus. Es wird auch eine hohe Innovationskraft an den Tag gelegt. So darf sich die Eifel ruhig damit brüsten, dass bilanziell bereits 170% der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Nichtsdestotrotz trifft man selbstverständlich auch auf Schwierigkeiten und Mängel. Insbesondere die ärztliche Versorgung ist eine große Herausforderung, der es mit Kreativität und Weitsicht zu begegnen gilt. Als großes Plus im Entwicklungsprozess wurde die Eifelkreis-Mentalität herausgestellt: Konservativ aber in jeder Hinsicht aufgeschlossen und zukunftsoffen – ehrlich, bodenständig, tiefgründig, traditionsbewusst. Eigenschaften, die sich ergänzen und nicht ausschließen, nicht zuletzt, da sich sowohl die ansässigen Unternehmen als auch die Bewohner durch hohe Machermentalität und Lebensfreude auszeichnen. Beste Voraussetzungen um Hemmnisse und Schwierigkeiten zukünftig anzugehen und zu meistern.

Abschluss und Ausblick

Das Projektteam zieht rückblickend eine positive Bilanz. Die Resultate können sich sehen lassen und unterstreichen die Relevanz der Bürgerbeteiligung. Dementsprechend sind die Beteiligungsformate in persona nicht die einzigen Tools um die Bürgerinnen und Bürger im Prozessverlauf abzuholen und mitzunehmen. So läuft noch bis Ende November eine allgemeine online Bürgerbefragung. Nicht zuletzt für all die, die es nicht persönlich zu einem der Workshops schaffen. Denn jede Meinung ist ein wichtiger Baustein des Projekts. Daher wird jeder Einwurf ernst genommen und aufgegriffen. Natürlich soll die Beteiligung auch nach Veranstaltungsende beziehungsweise Ablauf der Online-Umfrage nicht enden. Zu diesem Zweck wurde auf der Homepage des Modellprojekts EIFELKREIS VERBINDET ein „Ideenfenster“ installiert. Hier können Interessierte Ideen und Anregungen ganz einfach einbringen und auf der offenen Ideenpinnwand veröffentlichen.

Die gesamte zusammenfassende Auswertung der Zukunftswerkstätten finden Sie hier: 

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Das Projekt EIFELKREIS VERBINDET wird gefördert durch das BMWSB - Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und die KFW - Kreditanstalt für Wiederaufbau in Kooperation mit der Verbandsgemeinde Arzfeld, der Verbandsgemeinde Südeifel, der Verbandsgemeinde Bitburger-Land, der Verbandsgemeinde Speicher, der Verbandsgemeinde Prüm und der Stadt Bitburg